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Der Parkplatz vor der Haustür ist Luxus

"Stadtrat"

Stellplätze für Anwohner in der Altstadt sind Mangelware. Wenige haben das Privileg, selbst eine geeignete Fläche zu besitzen. Alle anderen können Parkhäuser und Anwohnerausweise nutzen – seit gestern auch in Kombination.

Gitta Kestel liebt die zentrale Wohnlage in der Oberen Stadt.

Gitta Kestel liebt die zentrale Wohnlage in der Oberen Stadt. Um einen privaten Parkplatz zur Verfügung zu haben, hat die Architektin die Gartentür ihres Grundstücks zum Rentamtsgässchen verbreitert und mit einem Stahlbetonrahmen stabilisiert. Das Ein- und Ausparken erfordert allerdings viel Geschick.

Das Rentamtsgässchen hinauf, an der Einfahrt vorbei, dann eine halbe Drehung rückwärts und vorsichtig geradeaus in den Garten – Gitta Kestel gehört zu den wenigen Kulmbachern, die im Altstadtzentrum wohnen und einen Parkplatz ihr eigen nennen. Den zu erreichen, erfordert in den engen Gassen allerdings fahrerisches Können, vor allem im Winter auf dem rutschigen Kopfsteinpflaster.

Gitta Kestel

„Ich habe schon Applaus von Stadtführungsgruppen bekommen, die mich beobachtet haben“, lacht die 46-Jährige, die an die Millimeterarbeit gewöhnt ist und ihr Auto unfallfrei durchs Gässchen manövriert.

Die Kulmbacherin liebt es, in der Innenstadt zu leben, und genießt das malerische Umfeld mit dem Langheimer Amtshof und dem Roten Turm. Als sie 1992 von München nach Kulmbach ins Haus ihrer Schwiegereltern zog, gab es die Parkmöglichkeit im eigenen Garten noch nicht. „Wir hatten eine Garage im Keller, aber die Zufahrt in der Oberen Stadt wurde oft von irgendwelchen Leuten zugeparkt. Das hat uns ganz schön genervt.“

Die Architektin entschloss sich, das Problem kreativ zu lösen. Da ihre Dachterrasse mit Zugang vom Rentamtsgässchen und die Straße in etwa auf einer Höhe liegen, konnte sie dort eine ausreichend breite Zufahrt bauen lassen. „Ich habe vorher eine Simulation am Computer gemacht, ob das klappt.“ Mit dem Ergebnis ist sie sehr zufrieden.

Wer in der Altstadt zwischen Festungsberg und Oberhacken wohnt und keinen eigenen Parkplatz besitzt, hat drei Möglichkeiten: Flexible stellen ihr Auto ab, wo gerade Platz ist, andere beantragen einen Anwohnerparkausweis oder mieten einen Dauerstellplatz im Parkhaus. Die bisher in der Stadt geltende Regelung, dass Dauerparker im Parkhaus keinen Anspruch auf einen Anwohnerausweis haben, hat in der Vergangenheit immer wieder für Unmut bei den Betroffenen gesorgt. Das sei ungerecht, denn schließlich bezahlen die Nutzer der Parkhäuser Basteigasse und Stadthalle monatlich 50 Euro für ihren Stellplatz.

Die Stadtverwaltung hat Verständnis für die Betroffenen und deshalb für die gestrige Stadtratssitzung einen Vorschlag zur Änderung der Antragsvoraussetzungen vorgelegt. Die Räte stimmten zu: Künftig können also auch Dauerparker einen Anwohnerausweis beantragen.

In den eigens ausgewiesenen Bereichen dürfen Anwohner mit Parkausweis ihr Fahrzeug abstellen.

In den eigens ausgewiesenen Bereichen dürfen Anwohner mit Parkausweis ihr Fahrzeug abstellen.

Keine Garantie

„Grundsätzlich gibt es nur einen Ausweis pro Haushalt. Es können aber mehrere Kennzeichen eingetragen werden, sodass er mit verschiedenen Fahrzeugen abwechselnd genutzt werden kann“, erläuterte der Pressesprecher der Stadt, Simon Ries, auf Nachfrage der Bayerischen Rundschau. Wer in der Oberen Stadt, im Oberhacken, im Schießgraben oder am Festungsberg, in der Basteigasse oder am Röthleinsberg und in den Nebengassen wohnt, hat Anspruch auf einen Anwohnerparkausweis. Dieser kostet pro Jahr 32,10 Euro und berechtigt den Inhaber, sein Fahrzeug auf einer der ausgewiesenen Parkflächen abzustellen
Derzeit stehen im Bereich Obere Stadt, Oberhacken, Schießgraben und Festungsberg 46 Anwohnerparkplätze zur Verfügung, 56 Ausweise hat die Stadt ausgegeben. „Maximal könnten wir 92 Ausweise vergeben, zwei für jeden Stellplatz“, so Simon Ries. Denn: Der Ausweis erlaubt zwar das Parken in den ausgewiesenen Bereichen, ist aber keine Garantie, tatsächlich einen Parkplatz vor der Haustür zu bekommen. „Niemand hat einen Anspruch, eine öffentliche Fläche allein nutzen zu dürfen. Sind alle Plätze belegt, muss man sich woanders umsehen.“ In den beiden Parkhäusern sind noch einige Stellplätze verfügbar.

Quelle:
- Bayerische Rundschau vom 18.03.2011
- Foto: Dagmar Besand

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