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Heilingschwertturm

Die alte Stadtbefestigung in Kulmbach ist am Schießgraben am besten erhalten. Dort steht nicht nur die Mauer fast vollständig, zum Teil sogar noch alter Höhe, sondern es sind auch noch verschieden Mauertürme zu sehen.

Der umfangreichste Turm ist der "Heilingschwertturm" (alter Schalenturm der Stadtbefestigung aus dem 14. Jahrhundert) unterhalb der katholischen Pfarrkirche. Er unterscheidet sich von den übrigen Mauertürmen dadurch, dass er rund ist und weit in den Graben vorspringt.
Das bot den Vorteil, dass man von ihm aus den Graben nach beiden Seiten bestreichen und die Angreifer abwehren konnte. Jene Stelle des Mauerringes war ja besonders gefährdet, weil dort der Berg nahe heranreichte und weil sich die Mauer nach rechts und links etwas zurückbiegt. Um den Platz zu schützen, stellte man den starken Turm hin, der wie eine Bastei wirkte.
Durch die runde Bauweise hatten abgeschossene Kanonenkugeln keine größere Aufschlagsfläche und prallten so meist ab, ohne größere Schäden am Turm zu hinterlassen.
Eine dicht über den Boden sichtbare Schießscharte beweist, dass der Graben ehemals dort tiefer gewesen ist. Der Turm war aber auch höher als jetzt, so dass seine Verteidiger in mehreren Stockwerken übereinander kämpfen konnten.
Den oberen Abschluss des Turmes hat man im Laufe der Zeit verschieden gestaltet. Ursprünglich befand sich obenwohl nur eine von Zinnnen umgebene Plattform, auf der man Schleudermaschinen aufstellen konnte.
In späteterer Zeit wurde, was man auf einem alten Bild erkennen kann, den Turm ein spitzer achtkantiger Helm aufgesetzt. Jetzt schließt ein flaches Zeltdach aus Ziegeln den Turm ab. dessen oberer Teil abgetragen worden ist.

Im 19. Jahrhundert wurde der Turm als Wagenremise und Heustadel genutzt.
An den Namen Heilingschwertturm ist schon einigemal herumgedeutet worden.
Man sprach von einem heiligen Schwert, das im Turm aufbewahrt worden wäre.
Die Sache ist viel einfacher. Der Turm wurde von einem Wächter namens Heilingschwert bewohnt und nach ihm wurde er benannt.
Am O6. Dezember 1959, wurde in einer Feierstunde nach vollendetem Ausbau der Heilingschwerturm mit großem Hörsaal und Stadtarchiv seiner Bestimmung im Rahmen der Erwachsenenbildung übergeben.

Die Finanzierung des Projektes ermöglichte Oberst a. D. Dr. Wilhelm Bauer durch eine großherzige Spende.

Link: "Interaktiven Stadtplan"