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Bauhauskünstler fasziniert die Besucher

Die Ausstellung des Künstlers Egon Engelien in der städtischen Galerie im Badhaus bietet eine faszinierende Reise durch die Vergangenheit mit chronologisch geordneten Werken des anpassungsfähigen Bauhaus-Künstlers. Über 60 begeisterte Besucher verzeichnete die Ausstellungseröffnung am vergangenen Mittwoch.

Die Ausstellung des Künstlers Egon Engelien in der städtischen Galerie im Badhaus bietet eine faszinierende Reise durch die Vergangenheit mit chronologisch geordneten Werken des anpassungsfähigen Bauhaus-Künstlers. Über 60 begeisterte Besucher verzeichnete die Ausstellungseröffnung am vergangenen Mittwoch.
Bürgermeister Dr. Ralf Hartnack begrüßt im Namen der Stadt Kulmbach, erzählt über die Anfänge des Bauhauses und stellt kurz den Künstler vor. Engelien verändert seinen Stil über die Jahre immer wieder, um von seiner Kunst leben zu können. Dies ist in seinen Werken sehr deutlich zu erkennen, da keines dem anderen gleicht.
Anschließend gibt Historiker Wolfgang Schoberth, welcher sich intensiv mit dem Leben und Werk von Engelien auseinandergesetzt hat und die Ausstellung zusammen mit dem Museumsteam des Landschaftsmuseums Obermain zusammengestellt hat, eine ausführliche Einführung.
Engelien wurde 1896 in Stettin geboren. Schon sehr früh offenbart sich sein künstlerisches Talent.
Schoberth geht intensiv auf das älteste Werk in der Ausstellung ein: die Buntstiftzeichung seiner eigenen Katze.

Mit ihren lustigen Sommersprossen am Näschen, den drolligen braunen Flecken und ihrem schwarzweiß geringelten Schwanz an Kopf und Rücken ist sie entzückend dargestellt. Es ist kaum zu glauben, dass das Bild von dem 13-jährigen Egon Engelien stammt.
Nach dem Abitur schreibt sich Engelien an der Kunstgewerbeschule seiner Heimatstadt ein, 1917 wechselt er an die Kunstakademie nach München, 1919 dann ins Bauhaus nach Weimar bis zum Jahr 1923.
Dort begegnet er bedeutenden Künstlern wie Johannes Itten, Oskar Schlemmer, Paul Klee, Wassily Kandinsky, Lyonel Feininger und Theo van Doesburg. Er experimentiert mit vielen Stilen: Expressionismus, Kubismus, Neue Sachlichkeit, doch zunehmend scheint der Konstruktivismus durch. Am nachhaltigsten wird er von dem Bauhaus-Meister Oskar Schlemmer, der die Stellung der menschlichen Figur im Raum visualisiert und dem Konstruktiven des van Doesburg beeinflusst.
In auffallender Weise beschäftigt sich Engelien in seinen späten Arbeiten mit religiösen Themen - der Schöpfung, der Entstehung des Menschen, der Apokalypse oder der Inspiration durch ein göttliches Wesen. Besonders spricht Wolfgang Schoberth Engeliens Bild „Der verlorene Sohn" an. Die beiden Schweine rechts neben der hockenden Gestalt signalisieren den tiefen Fall des Sohnes, der sich als Sauhirt verdingen muss. Im Hintergrund tut sich schemenhaft der Kopf seines Vaters, der ihn trotz allem wieder in die Arme schließen wird.

Während der sehr informativen Einführung trägt Viktor Bleibtreu, im wahren Leben Jürgen Treppner und Museumsverantwortlicher für die städtischen Museen, einige Chansons des Berliner Komponisten Rudolf Nelson vor. Diese entführen das Publikum weiter in das Zeitgefühl der 20er Jahre. Begleitet wird er hier vom Konzertpianisten Vladimir Plakidin aus Hof.
Eine Besonderheit der Ausstellung ist, dass hier nicht nur ein, sondern zwei Bauhaus-Künstler angesprochen werden. Denn nicht nur Egon Engelien war 1919 unter den ersten Schülern, sondern auch seine Ehefrau Inka Kroenberg, die er 1922 in Weimar heiratet. Die Tochter eines Architektin aus Riga arbeitet als Kunstweberin. Obwohl „Bauhausfrauen" anfänglich die Mehrheit bildeten, gingen sie durch das antiquierte Geschlechterbild der Männer ziemlich unter.
Egon Engelien porträtiert seine Ehefrau in den zwanziger Jahren als attraktive Frau mit modischem Bubikopf und schickem Kleid mit U-Boot-Ausschnitt. Der Raum mutet vornehm-antik an. Im Hintergrund rechts lässt der Künstler eine Maschen-Gardine ins Bild fallen, die auf ihre Bauhaus-Jahre anspielt.

Die Ausstellung von Egon Engelien ist noch bis zum 12. Januar 2020 im Historischem Badhaus im Kulmbacher Oberhacken zu sehen. Die Öffnungszeiten sind Freitag bis Sonntag von 13 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Quelle:
- Presseservice vom 29.11.2019

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