Der voll besetzte Sitzungssaal im Rathaus Kulmbach bot den passenden Rahmen für diesen besonderen Abend aus der Veranstaltungsreihe „Kultur im Rathaus“, zu dem Beiratsvorsitzender und 3. Bürgermeister Dr. Ralf Hartnack die zahlreich erschienenen Gäste herzlich begrüßte.
Gleich zwei Jean Pauls standen bei „Jean Paul für Jedermann“ auf der Bühne im Rathaus. Johannes Asen und Günter Zeller verkörperten den Dichter mit leidenschaftlicher Intensität. Sie ließen seine Sprache lebendig werden, mal humorvoll, mal tiefsinnig, stets mit großer Hingabe an das Werk des berühmten Schriftstellers.
Jean Paul-„Kenner“ Stephan Klenner-Otto zeigte im Anschluss Kunstwerke, die Jean Paul selbst oder Figuren bzw. Szenen aus seinem Werk gekonnt portraitierten und so dem Publikum auf ganz neue Weise näher brachten.
Dazu kamen Texte, vorgetragen von Mitgliedern des Kulmbacher Literaturvereins e. V.: Laura Carlsson-Monti, Nicole Geier, Klaus Köstner, Jutta Lange und Manfred Ströhlein. Sie beleuchteten verschiedene Facetten ihres eigenen Erlebens von Jean Paul und dessen Texten.
Der Mensch Jean Paul wurde erlebbar – mit seinen Vorlieben als Genussmensch, seinem feinsinnigen Humor und seinem Verhältnis zu den Frauen. Moderation und Konzept lagen in den Händen von Karin Minet vom Kulmbacher Literaturverein e. V., die den Abend gekonnt strukturierte und die Zuhörer durch die verschiedenen Themen führte.
Musikalisch wurde der Abend von Ulrike Maria Gossel am Violoncello und Lorenz Trottmann am Piano begleitet. Ihre Darbietungen, darunter z. B. Werke von Johann Nepomuk Hummel, Johannes Amon und E. T. A. Hoffmann, untermalten die Lesung mit einfühlsamen Klängen und schufen eine Atmosphäre, die den Geist des oberfränkischen Lyrikers auf besondere Weise spürbar machte.
Ergänzt wurde das Programm durch thematisch passende Bilder von Stephan Klenner-Otto. Seine Werke fügten sich harmonisch in das Gesamtkonzept ein und schufen eine visuelle Brücke zwischen den Texten und der Musik.
Das Publikum zeigte sich begeistert von der gelungenen Mischung aus Wort, Klang und Bild und dankte es den Akteuren mit tosendem Applaus. Der Jean-Paul-Abend bewies einmal mehr, wie zeitlos und berührend die Werke dieses außergewöhnlichen Dichters aus Oberfranken sind.