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„Historienromane sind der Renner“

"Tag der Bibliotheken"

Büchereileiterin Heidelinde Siegl spricht über ihre Arbeit.


Für alle Leseratten verleiht die Kulmbacher Bücherei am Stadtpark seit 1982 Wälzer. Auch CDs und DVDs hat sie in ihrem Katalog. Leiterin Heidelinde Siegl macht anlässlich des Tags der Bibliothek am heutigen Samstag eine Bestandsaufnahme. Für den KURIER sprach sie mit Wanda Graf.

„Die Erfindung des Buchdruckes ist das größte Ereignis der Weltgeschichte." So drückt Victor Hugo, französischer Schriftsteller, seine Liebe zur Literatur aus. Was ist Ihr wertvollstes Buch?

Siegl:
Unser wertvollstes Buch ist die Faksimile-Ausgabe von „Zettels Traum" des Schriftstellers Arno Schmidt, die 1986 erschienen ist. Damals haben wir um die 100 Mark dafür bezahlt. Wir konnten uns die hohe Summe nur wegen eines Staatszuschusses leisten. Dieses Buch ist zum Verleihen aber nicht geeignet. Bei Veranstaltungen in der Bücherei legen wir es dann zum Durchblättern aus.

Welche Bücher werden am häufigsten ausgeliehen?

Siegl: Die Bücher, die auf den Bestsellerlisten von Spiegel oder Focus auftauchen, leihen sich meistens sehr gut aus. Außer es sind Sachbücher, die nur wenige Interessierte begeistern können. Deshalb muss man vorsichtig sein und darf nicht einfach die ganze Bestsellerliste bestellen. Eine große Leserschaft ist von Hape Kerkelings „Ich bin dann mal weg - Meine Reise auf dem Jakobsweg" begeistert. Wir haben mittlerweile sogar drei Exemplare. Auch die neuen Werke von Stephenie Meyer und Charlotte Link sind sehr beliebt. Und historische Romane sind auch der Renner.

Und welches Buch ist der absolute Ladenhüter?

Siegl: Wir haben zum Beispiel die gesammelten Werke von Goethe gekauft. Nach „Faust" oder „Die Leiden des jungen Werthers" wird natürlich immer wieder gefragt. Aber ich weiß nicht genau, ob die Briefe an Goethe schon einmal ausgeliehen wurden. Die Tagebücher von Thomas Mann liest beispielsweise doch hin und wieder einmal ein Besucher. Bei anspruchsvollen Büchern kann man nie sagen, ob sie nicht irgendwann doch einmal ausgeliehen werden.

Wer geht in die Bücherei?

Siegl: Unsere jüngsten Besucher sind zwei Jahre alt und unser ältestes Mitglied zählt 90 Jahre. Die Kindergartenkinder kommen vor allem wegen der Bilderbücher hierher. Auch die Erstleser, die Sieben- bis Achtjährigen, leihen sich gerne Bücher aus. Mit neun, zehn Jahren kommen die Kinder in das Serienalter und lesen dann zum Beispiel alle Bücher von Hanni und Nanni. Und bei den Erwachsenen ist jede Altersstufe vertreten. Teenager besuchen uns auch, weil wir sehr gute Jugendbücher wie Harry Potter und die Biss-Reihe anbieten. Es ist aber auffällig, dass die Jugendlichen sehr schnell in die Literatur des Erwachsenenbereichs wechseln.

Welches Buch würden Sie momentan empfehlen?

Siegl: „Die Hütte" von William Yung ist ein sehr schönes Buch zum Nachdenken: Ein Familienvater, dessen Tochter gewaltsam zu Tode kommt, wird von Gott in eine Hütte eingeladen. Hier findet er wieder Lebensmut. Und den Krimifreunden würde ich Simon Becketts „Leichenblässe" empfehlen, ein - wie ich finde - wirklich spannendes Buch.

Was waren die lustigsten Vorkommnisse in der Bücherei?

Siegl: Ein Junge hat nach Büchern von Michael Ende gesucht. Aber er bekam kein Ergebnis bei der Eingabe in die Such-Software. Wir haben dann bemerkt, dass er Ente anstatt von Ende eingetippt hatte. Ein anderes Kind hat mal nach Comics von Asterix und Unterlix gefragt. Diese Versprecher und Verhörer vor allem von Kindern sind immer ganz süß.

Quelle:
- Nordbayerischer Kurier vom 24.10.2009

www.nordbayerischer-kurier.de
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