Cool, kompetent und einen Schritt vorausMit großen Augen nahmen die jungen Teilnehmerinnen am Mittwochabend auf der Abschlussveranstaltung im Kulmbacher Rathaus ihre Urkunden entgegen. Diese erhielten sie für die Teilnahme am "Mädchen und Technik"-Programm, das den jungen Damen einen Einblick in die Welt der Technik ermöglichte. "Schön, dass so viele mitgemacht haben", freute sich Kulmbachs Oberbürgermeister Henry Schramm. Gerade heutzutage bräuchten sich Mädchen nicht mehr zu scheuen, einen früher typischen "Jungsberuf" zu ergreifen. "Schließlich haben wir in Deutschland eine Kanzlerin. Jungen Mädchen stehen alle Wege offen", sagte Schramm.
Dass Frauen so häufig Frauenberufe wählen, dafür kennt Susan Dörfler, Berufsberaterin bei der Agentur für Arbeit in Kulmbach, mehrere Gründe. "In diesen Berufen wird eine hohe soziale Kompetenz gefordert. Konflikt- und teamfähig, kommunikativ und höflich sollte man sein." Da Mädchen den Jungs in diesen Dingen immer schon einen Schritt voraus seien, sei es erklärbar, dass vor allem Frauen diese Berufe ausüben. "Das ist allerdings kein Muss", sagte Dörfler. Am Ende gebe es viele Faktoren, welche die Entscheidung für einen Beruf beeinflussen. Unter anderem die Erziehung. "Manchen Eltern fällt eine handwerkliche oder technische Begabung ihrer Mädchen gar nicht auf, da sie nur die für Mädchen typischen Eigenschaften wahrnehmen", sagte Dörfler.
Damit wirklich das Interesse des Kindes im Vordergrund steht, rät Dörfler den Eltern, ihre Kinder unabhängig von Rollenvorstellungen zu betrachten und die Interessen der Kinder zu fördern. Genauso sollten sie die eigenen Wünsche auch einmal zurückstellen und die Entscheidung der Kinder akzeptieren. Als typische Frauenberufe gelten Erzieherin oder Arzthelferin. Den Schlusspunkt des Abends setzte die Urkundenverleihung mit anschließender Verlosung. Mit strahlende Gesichtern verließen die Mädchen das Rathaus. "MUT ist eine coole Veranstaltung", stand im Gästebuch, in das sich die Mädchen am Ende eintragen konnten.
Quelle: - Frankenpost vom 05.11.2009 - Fotos: Stadt Kulmbach | | | |