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Es bleibt bei drei verkaufsoffenen Sonntagen

"Ladenöffnungszeiten"

Bei einer erneuten Diskussion vertreten Kulmbacher Händler kontroverse Meinungen.

In der Stadt Kulmbach wird es auch weiterhin drei verkaufsoffene Sonntage pro Jahr geben. Das ist das Ergebnis einer erneuten Diskussion des Handelsvereins "Unser Kulmbach" mit Händlern, Vertretern der "Sonntagsallianz" und auch Vertreterinnen der Gewerkschaft ver.di.

Der Weg war lang, dafür, dass am Ende doch alles bleibt wie es ist. Knapp zwei Stunden lang wurden unter den 25 Teilnehmern des Gesprächs in der Kulmbacher Stadthalle kontroverse Meinungen ausgetauscht. Während die einen neben den drei offenen Sonntagen auch lange Samstage und vor allem einheitliche längere Öffnungszeiten forderten, sprachen sich andere gegen eine Sonntagsöffnung aus oder wollten sich einer längeren Öffnungszeit an Samstagen nur anschließen, wenn zum Ausgleich beispielsweise die Geschäfte montags geschlossen würden.

Mit Herzblut und harten Fakten

Stadtmanager Marc Schnabel plädierte für eine Politik der kleinen Schritte und machte deutlich, dass er die Durchsetzung eines "großen Wurfs" mit offenen Sonntagen, vor allem aber einer einheitlichen und deutlich längeren Öffnungszeit der Geschäfte nicht für realistisch hält. Zu oft seien ähnliche Vorstöße in der Vergangenheit bereits gescheitert.

Allerdings machte Schnabel auch unmissverständlich deutlich, dass die Kulmbacher Geschäftsleute nach außen den Eindruck eines gemeinsamen Auftritts vermitteln sollten: "Irgendwann muss auch einmal der Punkt kommen, wo man sich unter ein großes Ganzes stellt. Wenn alle immer nur auf ihrer Meinung beharren, wird man nie zum Ziel kommen", so die Überzeugung des Stadtmanagers.

Während Andi Schulze (Katz und Katz), Optikerin Astrid Grimm, Werner Schiffgen und Veit Pöhlmann vom "fritz" die drei offenen Sonntage verteidigten und mit viel Herzblut und harten Fakten für weitere Verlängerungen der Öffnungszeiten plädierten, fanden die Gegner von der Sonntagsallianz und ver.di Unterstützung bei Kulmbacher Händlern. Christine Eßer-Böhner vom Reformhaus zum Beispiel macht schon seit längerem nicht mehr mit, wenn sonntags offen ist: "Wir dürfen uns nicht immer nach Bayreuth orientieren. Der offene Sonntag verschafft nur der Gastronomie einen besseren Umsatz und wir Händler haben nichts davon." Auch von einer generell längeren Öffnungszeit hält die Chefin des Reformhauses nichts: "Von 9 bis 18 Uhr ist gut und normal. Ich öffne lieber qualifizierte 30 Stunden pro Woche als hundert und das dann nur mit einer Hilfskraft." Eßer-Böhner war es dann auch, die vorschlug, die Geschäfte montags zu schließen, wenn am Samstag länger geöffnet werden sollte.

Alexandra Hofmann von der Firma Benker kritisierte hart, dass gerade an offenen Sonntagen viele Rabatte geboten und auch erwartet werden: "Soll ich mir mein Know how, das ich weitergebe, auch noch rabattieren? Da gehe ich lieber mit meinem Hund spazieren!"

Uwe Windisch, Vorsitzender von "Unser Kulmbach" sprach dann ein "Machtwort", für das er durchaus bereits im Vorfeld die Unterstützung sowohl seiner Vorstandskollegen als auch zahlreicher weiterer Innenstadt-Händler eingeholt hatte: Es wird weiterhin drei offene Sonntage in Kulmbach geben und zudem am 8. August auch noch einen langen Samstag.

Quelle:
- Frankenpost vom 17.06.2009

www.frankenpost.de
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