Willkommen in Kulmbach - Die Markgrafenstadt mit Flair & der heimlichen Hauptstadt des Bieres
Deutsch
Deutsch
Willkommen in Kulmbach - Die Markgrafenstadt mit Flair & der heimlichen Hauptstadt des BieresKulmbach - Die Markgrafenstadt mit Flair
Startseite> Rathaus> Mehrfachseiten 2009> "Es fehlt ein roter Faden für die Burg"

"Es fehlt ein roter Faden für die Burg"

Dr. Markus Ewald

Herr Dr. Ewald, Sie sind seit wenigen Tagen Vorsitzender des Vereins "Freunde der Plassenburg". Wie sind Sie zu diesem Amt gekommen?

Ich bin vom bisherigen Vorsitzenden, Professor Dr. Franz Meußdoerffer, angesprochen worden. Offensichtlich hatte sich rumgesprochen, dass ich nicht von vornherein Nein sage, wenn es darum geht, ein Ehrenamt zu übernehmen. Hinzu kommt, dass Geschichte mein Hobby ist. So kann ich das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden.

Auf der Plassenburg hat sich in den letzten Jahren viel getan. Wie sehen Ihre Ziele für die Zukunft aus?

Die Plassenburg leidet trotz ihrer Bedeutung unter rückläufigen Besucherzahlen. Das hat zum einen mit dem leidigen Thema Zufahrt zu tun. Zum anderen fehlt der Plassenburg aber auch ein roter Faden, ein Alleinstellungsmerkmal. Es gibt da vier wunderschöne Sammlungen, aber es fehlt an einem übergreifenden Thema. Das wollen wir entwickeln und die Museen enger zusammenbringen. Vielleicht kann man sogar die Grenzen zwischen den einzelnen Museen aufheben.

Altlandrat Herbert Hofmann sprach bei der Hauptversammlung des Vereins von der Geschichte der Hohenzollern. Könnte das der rote Faden werden?

Ja, das Hohenzollern-Museum ist dabei durchaus relevant. Es wäre ja unsinnig, das Rad neu erfinden zu wollen. Die Hohenzollern sind mit der Plassenburg und der Geschichte der Region eng verbunden. Ziel kann aber nicht ein globales Hohenzollern-Museum sein. Wir werden uns auf die Hohenzollern-Geschichte in der Region beschränken müssen, und das ist das Spätmittelalter und die Renaissance. Der Schöne Hof könnte da ein Ansatz sein.

Der Schatzmeister der Plassenburg-Freunde sprach in der Hauptversammlung von rückläufigen Mitgliederzahlen und sinkenden Spendeneinnahmen. Bedarf der Verein einer Reform?

Das Wort Reform ist etwas zu weit gegriffen. Momentan ist die Vereinsarbeit sehr fokussiert auf Publikationen, auf Sammeln und Forschen. Wir wollen wieder jüngere Mitglieder gewinnen und werden den Verein im nächsten Vierteljahr ein bisschen durchschütteln. Das neue Führungsteam hat schon Ideen und Vorstellungen, aber wir wollen das nicht einfach umsetzen. Es soll ein Diskussionsprozess in Gang kommen: Wo wollen wir hin und mit welchen Strukturen. Es gibt Vereinsmitglieder, die fragen, wie sie aktiv mitarbeiten können. Die sollen künftig mit entscheiden und erkennen: Da kann ich mitmachen.

Wie soll das praktisch funktionieren?

Wir wollen voraussichtlich im Dezember einen Tag auf der Burg für Mitglieder und die Bevölkerung machen. Die Leute sollen mit offenen Augen durch die Burg gehen und sagen, was gelungen ist, aber auch Mängel benennen, was nicht passt oder was schlecht erklärt ist. Daraus ergeben sich Ansatzpunkte für unsere Arbeit.

Das hört sich alles nach viel Arbeit an. . .

Ja, das ist aber noch nicht alles. Eine kleine Reform ist noch zusätzlich nötig: Laut Satzung unterstützen die Freunde der Plassenburg das Landschaftsmuseum Obermain. Das ist zu eng gegriffen. Der Verein hat schon in den vergangenen Jahren auch die anderen drei Museen unterstützt. Diese Fokussierung auf das Landschaftsmuseum muss man zumindest hinterfragen, weil sie nicht zielführend ist, wenn man allen Sammlungen auf der Burg einen roten Faden geben will.

Sie haben in der Führung auch neue Mitstreiter.

Mit dem stellvertretenden Landrat Jörg Kunstmann und der Geschäftsführerin des Bayerischen Brauereimuseums haben wir zwei kompetente Persönlichkeiten im Vorstand, die Erfahrung in der Umsetzung von Museumskonzepten haben. Sigrid Daum kann uns auch sehr helfen, die Museen auf der Plassenburg mit denen im Mönchshof zu vernetzen.

Quelle:
- Frankenpost vom 18.11.2009
- Interview: Manfred Biedenfeld

 

www.frankenpost.de
Zur Übersicht