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Auszeichnung für sichtbare Entwicklung

„Landschafft-Preis 2012“: Kulmbach stellt sich den Herausforderungen des demografischen Wandels

Rufen die heimischen Kommunalpolitiker bisweilen vergebens danach, den ländlichen Raum zu stärken, so hörten sie jetzt in Berlin Loblieder auf eben diesen – bei der Verleihung des „Landschafft-Preises 2012“ der Deutschen Stiftung Kulturlandschaft: Stadt und Landkreis Kulmbach wurden jetzt in der Bayerischen Landesvertretung in Berlin mit dem mit 25.000 Euro dotierten Preis ausgezeichnet.


Die Kulmbacher Delegation mit Henry Schramm (Zweiter von links) und Landrat Klaus Peter Söllner (Zweiter von rechts) nahm die Auszeichnung in Berlin entgegen.

Die Kulmbacher Delegation mit Henry Schramm (Zweiter von links) und Landrat Klaus Peter Söllner (Zweiter von rechts) nahm die Auszeichnung in Berlin entgegen.

Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich gratulierte dem Kulmbacher Landrat Klaus Peter Söllner und Oberbürgermeister Henry Schramm zu der Auszeichnung. Friedrich, selbst bekanntlich Oberfranke, betonte dabei, dass die ländlichen Regionen in ihrer Summe ein enormes Innovations-, Handwerks- und Industriepotenzial darstellten und wesentlich zur ökonomischen und politischen Bedeutung Bayerns beitrügen: „Der ländliche Raum ist keine Restgröße der Metropolen. Er ist eine leistungsfähige Alternative.“

Das Gutachten des Zukunftsrates führe eher dazu, sagte Friedrich, „dass wir noch kämpferischer werden. Der ländliche Raum ist der Bereich, wo wir Strukturen haben, und deswegen ist es auch wichtig, dass wir diese gesellschaftlichen Strukturen aufrechterhalten“.

Der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Helmut Born, der die Laudatio für die Preisvergabe hielt, begründete die Prämierung unter anderem damit, dass die Kulmbacher ihre Entwicklungsaktivitäten bedarfsorientiert an den vorhandenen Siedlungsstrukturen ausrichteten und sektorübergreifende Kooperationen zur wirtschaftlichen Entwicklung unterstützten. Nach Oberschwaben in Baden-Württemberg und dem Ilmenau-Kreis in Thüringen ist Kulmbach der dritte Preisträger der Stiftung Kulturlandschaft.

Born: „Mit Kulmbach – einstiges Herrschaftszentrum des Markgrafentums´Brandenburg-Kulmbach – haben wir gewiss eine historische Landschaft und Region ausgewählt. Eine Region, die deutsche und europäische Geschichte mitgeschrieben und durchlitten hat.“ Die Stiftung Kulturlandschaft habe sich zum Ziel gesetzt, durch den Preis die Zukunftsorientierung für die Menschen in den ländlichen Regionen hervorzuheben und zu unterstützen: „Wir waren mehr daran interessiert zu erfahren, wie denn der Landkreis und die Stadt Kulmbach mit den heutigen Herausforderungen einer eher immer noch peripheren Lage, mit 658 Quadratkilometern Mittelgebirgsraum und 75.000 Einwohnern – noch dazu leicht rückläufig –, zurechtkommt. Für uns war überraschend, wie konsequent sich die Kulmbacher dieser Herausforderung gestellt haben, um Bleibeperspektiven gerade für die jüngere Generation zu schaffen.“

Born verwies auf die „sichtbare Entwicklung“ des Lebensmittelclusters. Mit der Forschungsstelle für Nahrungsqualität und dem Internationalen Kompetenzzentrum für Fleischqualität des Max-Rubner-Institutes sei der Wirtschafts- und Technologiestandort in diesem wichtigen Sektor weiter gestärkt worden. Jüngster Erfolg sei die Eröffnung des bayerischen Kompetenzzentrums für Ernährung am 1. September. Vor diesem Hintergrund habe sich Kulmbach auch entschieden, im Tourismus konsequent die Genussregion Oberfranken mitzuentwickeln, unter Einbindung der noch recht zahlreichen handwerklichen Betriebe im Bäckerei- und Metzgergewerbe sowie in der Gastronomie und der Brauereiwirtschaft. Born: „Damit setzt man sich ganz bewusst von den großen Tourismusregionen in den Alpen oder an der Küste durch eine kleinteiligere, menschenfreundliche Ausrichtung ab. Offenbar mit gutem Erfolg.“ Zwar habe Kulmbach die wirtschaftlichen und strukturellen Herausforderungen längst noch nicht in Gänze gemeistert, habe aber einen beispielhaften Weg zu einem attraktiven und lebendigen ländlichen Raum aufgezeigt.

Söllner sagte: „Für uns ist es ganz wichtig, dass man den Fokus auf ländliche Räume lenkt. Wir erleben eine Metropolisierung in Bayern und als peripherer Landkreis in Oberfranken ist es nicht immer leicht, hier Gehör zu finden, obwohl sich die Nürnberger Mühe geben.“ Der Landkreis verfalle aber nicht ins Jammern, sondern man überlege, wie man die Dinge für die Bürger möglichst attraktiv gestalten könne.

Schramm stellte die Verknüpfung von Wissenschaft und Wirtschaft im Landkreis und in der Stadt dar: „Wir sind eine wunderschöne Region und bei uns lässt es sich wunderbar leben. Wir sind aber nicht nur ländlicher Raum, sondern wir haben auch tolle Arbeitsplätze im handwerklichen und im wissenschaftlichen Bereich. Wir haben aber auch im Bereich der Forschung Einiges zu bieten.“

Quelle:
- Nordbayerischer Kurier vom 02.12.2011
- Foto: Reißaus

www.nordbayerischer-kurier.de
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