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Tierschützerin lobt Schlachthof

"Anerkennung"

Fachreferentin Frigga Wirths bezeichnet die Kulmbacher Einrichtung als beispielhaft. Tiere müssen hier nicht lange leiden. Der Tierschutzbund will den Betrieb empfehlen.


Frigga Wirths, Referentin des Deutschen Tierschutzbundes (im Bild mit Schlachthofleiter Dirk Grühn) zeigte sich angetan von der Arbeit, die im Kulmbacher Schlachthof geleistet wird.

Frigga Wirths, Referentin des Deutschen Tierschutzbundes (im Bild mit Schlachthofleiter Dirk Grühn) zeigte sich angetan von der Arbeit, die im Kulmbacher Schlachthof geleistet wird und will die Einrichtung weiter empfehlen. Als vorbildlich bezeichnet sie die spezielle Betäubungsbox, die dafür sorgt, dass den Tieren bei der Schlachtung ein langes Leiden erspart bleibt.

Für viele Menschen gehen Tierschutz und Schlachten überhaupt nicht zusammen. Frigga Wirths vertritt eine weniger radikale Ansicht. Beruflich wie privat mag sie es moderat: Fleisch kann man durchaus essen – wenn man sich Gedanken macht, wie die Tiere behandelt werden, bevor sie als Steak oder Schnitzel auf unseren Tellern landen.

Als Fachreferentin des Deutschen Tierschutzbundes kommt die Tierärztin und Agrarwissenschaftlerin weit herum in Deutschland – und weiß, dass es in deutschen Schlachthöfen mit dem Tierschutz oft nicht weit her ist. Oft funktionieren die Betäubungseinrichtungen nicht richtig, es gibt Probleme beim Ausbluten. „In vielen Schlachthöfen sind die Tiere noch nicht richtig tot, wenn sie in die Zerlegung kommen.“

Dass es auch anders geht, ließ sich Frigga Wirths gestern im Kulmbacher Schlachthof demonstrieren. Dort ist eine spezielle Betäubungsbox für Rinder im Einsatz. Damit wird der Kopf des Rindes so fixiert, dass der Bolzenschuss zur Betäubung immer richtig gesetzt werden kann. Damit wird ein Optimum an Tierschutz erreicht – was sich letztlich auch in der Fleischqualität niederschlägt.

„Bio“ endet im Schlachthof


„Beispielhaft“ sei das Verfahren, sagt die Tierschützerin und versichert, dass sie es auf jeden Fall weiter empfehlen wird.

Interessant dürfte das Kulmbacher Verfahren vor allem für die Erzeuger von Bio-Fleisch sein. Bisher nämlich bleibt im umfangreichen Kriterien-Katalog der Bio-Verbände die Schlachtung außen vor. „Die Bio-Schiene endet am Schlachthof“, sagte bereits in der letzten Woche Professor Dr. Klaus Troeger, Leiter des Instituts für Sicherheit und Qualität bei Fleisch am Kulmbacher Max-Rubner-Institut, in einem Beitrag des Fernsehmagazins „frontal 21“.

Frigga Wirths bestätigt dies: „In der überwiegenden Zahl der Fälle unterscheidet sich die Schlachtung von Tieren aus Bio-Erzeugung nicht im mindesten von der von Tieren aus konventioneller Produktion.“ Der Kulmbacher Schlachthof komme mit seinem Verfahren den Anforderungen des Tierschutzes am nächsten.

Noch freie Kapazitäten


Interessant könnte dies für Bio-Bauern in Sachsen oder Thüringen sein. Dort gibt es eine ganze Reihe von Landwirten, die Rinder in so genannten Mutterkuh-Herden nach den Richtlinien eines der großen Bio-Verbände halten. Der Kulmbacher Schlachthof liegt für sie so nah, dass der Transport innerhalb der vorgeschriebenen Höchstzeit zu bewerkstelligen wäre. Freie Kapazitäten gäbe es auch: „Wir schlachten derzeit nur an drei Wochentagen“, sagt Schlachthofleiter Dirk Grühn. „Da geht noch einiges.“

Frigga Wirths jedenfalls wird künftig auf den Kulmbacher Schlachthof hinweisen, wenn es um die Frage des Tierschutzes beim Schlachten geht. Zwar kann ihre Organisation kein Etikett für Betriebe vergeben, in denen Richtlinien des Tierschutzes eine Rolle spielen. Aber die Stimme der Organisation wird durchaus gehört – auch in den Verhandlungen um eine EU-weite Kennzeichnung von Fleisch, mit der, ähnlich wie beim Stempel für Eier, für den Verbraucher erkennbar wird, woher Braten oder Schinken stammen.

Deutscher Tierschutzbund


Die Organisation Der Deutsche Tierschutzbund (DTSchB) wurde im Jahre 1881 als Dachorganisation der Tierschutzvereine und Tierheime in Deutschland gegründet, um dem Missbrauch von Tieren wirksamer entgegentreten zu können.
Mitglieder Heute sind ihm 16 Landesverbände und über 700 örtliche Tierschutzvereine mit mehr als 500vereinseigenen Tierheimen und mehr als 800.000 Mitgliedern aus allen Teilen der Bundesrepublik angeschlossen.

Quelle:
- Bayerische Rundschau vom 14.04.2010
- Foto: Katrin Geyer

www.infranken.de
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